Films for Art ist ein europäisches Festival & eine Mediathek für die Kunst
Films for Art ist ein Forum für künstlerischen und interkulturellen Austausch.
Films for Art – für Kunst, die dem Leben, den Menschen und der Gesellschaft gewidmet und verpflichtet ist. Kunst, die sich als Anregung, als Herausforderung, als Wegbegleiterin oder Wegbereiterin für eine kulturelle und gesellschaftliche Weiterentwicklung versteht.
Das Ziel und die Konzeption des Veranstalters ist interdisziplinäres Schaffen und Verständnisförderung im Spektrum verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen.
Deshalb geht es bei Films for Art um Film und Video als Kunst und über Kunst – Medien als Vermittlung von Konzeptionen, Themen und Arbeitsweisen von KünstlerInnen. Selbstverständlich sind Film und Video auch als eigenständige Kunstformen vertreten.
Films for Art war das erste und einzige europäische Film- und Videofestival, in dessen Mittelpunkt Filme standen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit den Künsten auseinandersetzten. Gedanken, Philosophien, Arbeitsweisen und Werke von Künstler-inne-n der verschiedenen Sparten und Kulturen fanden bei Films for Art ein Forum für künstlerischen und interkulturellen Austausch. Der Film diente hier aber nicht nur als Medium, sondern wurde von den Filmemacher-inne-n als eigenständige Kunstform benutzt, so dass Filme über Kunst selbst zu eigenständigen Kunstwerken wurden.
Ziel war es, dem Publikum die Intentionen von Künstler-inne-n, ihre Konzepte und künstlerischen Produktionsprozesse nahezubringen. Der Film eröffnete so neue Verständnisebenen und ermöglichte einen ganz speziellen Zugang. Film und Video dienten aber nicht nur als Medium, sondern stellten auch eine eigene Kunstform dar. Sie waren das spezifische Ausdrucksmittel der kulturellen Entwicklung des 20. Jahrhunderts.
Das Festival konzentrierte sich sowohl auf Film und Video als Vermittlung von Konzeptionen, Themen und Arbeitsweisen von Künstler-inne-n, als auch auf Filme über Kunst sowie auf Film und Video als eigenständige künstlerische Medien als Film- und Videokunst.
Die Beiträge waren den Kunstsparten Bildende Kunst, Theater, Tanz, Performance, Musik, Literatur, Architektur, Künstlerische Konzepte, Filmkunst und Videokunst zugeordnet.
Die Präsentation der Film- und Videobeiträge wurden durch ein künstlerisches Rahmenprogramm ergänzt. Filmemacher-inne-n und Publikum wurde die Gelegenheit geboten, in Diskussionsforen und bei vielen informellen Gelegenheiten miteinander ins Gespräch zu kommen und sich mit den unterschiedlichen Ansätzen auseinanderzusetzen. In Workshops konnte der künstlerische Umgang mit den Medien Film und Video selbst erprobt werden. Veranstaltungsreihen mit Theater, Musik, Tanz, Performance und einer Ausstellung rundeten das Festival ab.
Die Idee für das Festival Films for Art wurde von der Akademie für lebendige Kunst und Kulturgut e. V. entwickelt.
Seine Konzeption basierte auf dem Ziel, interdisziplinäres Schaffen und Verständnis im Spektrum verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen zu fördern.
Im Februar 1990 realisierte Kulturgut e. V. das Festival unter dem Thema East meets West. Als grenzübergreifendes Projekt bot es die Gelegenheit, den damaligen gesellschaftlich-kulturellen Austausch zwischen Ost und West zu fördern und zugleich Beziehungen zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen aufzuarbeiten und anzuregen.
Das Films for Art. European Mediart Highlight Festival 1997 präsentierte aus den Beiträgen der vorangegangenen Festivals und Neuzugängen ein ausgewähltes Programm mit Filmen, Videos und Installationen. Zusätzlich gab es Spezialabende, an denen Filmkünstler-innen ihre neuesten Produktionen vorstellten, sowie einen Trickvideoworkshop mit dem Schweizer Filmemacher Kilian Dellers.
Im März 1993 fand das Festival zum zweiten Mal statt. Diesmal war Films for Art insbesondere den Aspekten Art and Nature und der, damals jungen, Kunstform Video Dance gewidmet.
Unter dem Aspekt Art and Nature setzten sich Künstler-innen in ihren Werken mit Zusammenhängen der Philosophie und Ökologie der Erde und der darin enthaltenen menschlichen Position auseinander. Der Video Dance nutzte die spezifischen Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums Video, um die Lebendigkeit und Bewegtheit des Tanzes in adäquater Form umzusetzen.
Nähere Information:
Films for Art Festival & Mediathek
Telefon: 0700-62625252
Die CD-Rom zum Festival
Aus dem Engagement im Bereich des Kunstfilms ist ein umfangreiches Archiv, die Films for Art Mediathek entstanden, die ein breites Spektrum der unterschiedlichsten Kunstformen abdeckt. Dieses Archiv steht kunst- und filminteressierten Personen und Institutionen zur Verfügung und dient der Verbreitung des allzuoft vernachlässigten Kunstfilm/-videos zu allen kunstrelevanten und spartenübergreifenden Themen.
Entscheidende Faktoren für die jederzeit mögliche Aufnahme weiterer Produktionen in das Archiv sind Inhalt und Intention, Filmidee und Umsetzung, avantgardistische Tendenz, Dramaturgie und technische Entsprechung. Aufgenommene Beiträge (Filme und Videos, Medienkunst, Installationen, Performances) können zu Auswahlprogrammen für kulturelle Institutionen zusammengestellt werden und an Tourneepräsentationen des Films For Art Festivals teilnehmen.
In Verbindung mit dem Festival wird der erste multimediale Films for Art CD-Rom-Katalog vorgestellt. Dieser Katalog ist eine Neuauflage der Kataloge der Festivals von 1990 und 1993. Auf der CD-Rom werden in ausführlicherer Form Inhalte, Biographien und Hintergründe der besten Beiträge vorgestellt. Um Interesse, Zugang und weitergehendes Verständnis zu schaffen, sind die Textinformationen durch Standbilder, Sounds, Originalausschnitte oder zusammenfassende, neu komponierte Movies ergänzt.
Fast alle der vorgestellten Film- und Video-Beiträge sind in präsentationsfähiger Form in der Films for Art Mediathek verfügbar, einige Zelluloid-Filme werden auf Wunsch auch gern im Original- oder in der von den Künstlern gewünschten Materialform angefragt, um sie bestmöglich vorführen zu können.
Die Life-Performances und Installationen werden den Umständen Ihrer geplanten Veranstaltungen oder Ausstellungen angepaßt beziehungsweise dafür neu komponiert.
Dieser erste Films for Art CD-Rom-Katalog ist eine überarbeitete Neuauflage der Beiträge der 1990 und 1993 stattgefundenen Films for Art Festivals.
Hier können wir Ihnen in ausführlicherer Form Inhalte, Biographien und Hintergründe der besten Beiträge vorstellen. Dabei haben wir in den Biographien den zeitlichen Stand beibehalten, der bei Präsentation der Beiträge im Rahmen der Festivals aktuell war.
Um Interesse, Zugang und weitergehendes Verständnis zu schaffen, sind die Textinformationen durch Standbilder, Sounds, Originalausschnitte oder zusammenfassende, neu komponierte Movies ergänzt.
Wir möchten Sie anregen, die Beiträge an neuen Orten, in neuen Zusammenhängen zu präsentieren:
Bereichern Sie Ihr Film-, Video- und Kunstprogramm durch eine spezielle Auswahl aus dem Medienkunstarchiv der Festivals.
Ihren Interessen und Vorhaben angepasst können Sie – gern auch mit unserer Hilfe – Ihre eigene kleine Festivaltournee zusammenstellen.
Die Life-Performances und Installationen werden den Umständen Ihrer geplanten Veranstaltungen oder Ausstellungen angepasst bzw. dafür neu komponiert.
Bitte erfragen Sie die Möglichkeiten und Bedingungen individuell.
Mit Unterstützung des Landes NRW wurde ein interaktiver CD-Rom Katalog mit den Beiträgen der ersten beiden Festivals erstellt.
Die CD-Rom wurde im Rahmen der Festivaleröffnung vorgestellt.
Sie gibt weitergehende Information über die im Festivalarchiv befindlichen Werke:
Synopsen, Bio- und Filmographien, Hintergründe, Bilder, Sounds und Movies stehen zur Verfügung und sollen anregen, die Beiträge für Festival-Tourneen und Präsentationen auch anderenortes auszuwählen.
CD Rom-Katalog
Dieser CD Rom-Katalog bietet Einblick in die Filme und Videos der beiden Festivals, die nach Absprache mit Kulturgut und MediArt ausgeliehen werden können.
Kontakt:
Films For Art. Festival & Mediathek
Telefon: 0201-878940
Grußwort von Ilse Brusis
als ehemalige Ministerin für Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zur Eröffnung des dritten europäischen Film und Videofestes Films for Art.
“Das Ziel filmischer Kunstwerke ist die Organisation eines Erfahrungskomplexes durch den Künstler, wenn auch in dessen Filmen stets nur eine Illusion der Wahrheit – ihr Bild geschaffen wird.”
(Andre Tarkowski)
In der Auseinandersetzung um den künstlerischen Film, das heißt den Film, der selbst Kunstwerk ist oder den Film, der sich mit einem Kunstwerk beschäftigt, hat die Akademie für lebendige Kunst KULTURGUTeine eindeutige Antwort gefunden.
Sie veranstaltet – mit Unterstützung des Landes – ein Festival Films for Art, bei dem unter unterschiedlichen Schwerpunkten Filme gezeigt werden, die sich der interdisziplinären Vermittlung von Kunst widmen. Dabei werden Künstlerportraits und Dokumentationen einzelner Werke oder Aktivitäten – sei es Malerei, Skulptur, Installation, Theater, Pantomime, Performance oder Tanz – vorgeführt und diskutiert, die die speziellen Darbietungs- und Gestaltungsmöglichkeiten des Mediums Film nutzen.
Aus den vergangenen Festivals ist ein Archiv entstanden, das Zugang zu allen Bildenden und Darstellenden Künsten bieten kann. Um das Archiv einem interessierten Publikum zu öffnen, wurde ein überarbeiteter Katalog auf CD-ROM gespeichert. Dieses Speichermedium hat den großen Vorteil, daß außer schriftlichen Informationen auch bewegte Bilder gespeichert und wiedergegeben können, so dass jedes Filmwerk durch eine kurze repräsentative Sequenz charakterisiert wird.
Ich wünsche dem CD-ROM-Katalog eine weite Verbreitung bei kunstinteressierten Privatanwendern, bei Wissenschaftlern, in Museen und Bibliotheken, denn gegenüber einem traditionellen Katalog ist er kosten- und platzsparend und ermöglicht den schnellen Zugriff.
Ilse Brusis
Vorwort von Hans Schwier
als ehemaliger Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen zum Katalog des Festivals Films for Art 1993
1984 veranstaltete das Kultusministerium zusammen mit Städten und Gemeinden unter dem Titel Kultur NRW 84 eine Reihe von künstlerischen Aktionen und Präsentationen, von kulturellen Tourneen und Symposien, um die Vielfalt und Vitalität der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaft konzentriert zur Geltung zu bringen.
Natürlich durfte der Film dabei nicht fehlen, gab es doch ein attraktives Filmpaket, das in zehn Gemeinden präsentiert wurde. Nordrhein-westfälische Filmemacher wurden vorgestellt, Künstler, die Filmgeschichte gemacht haben wie zum Beispiel Herbert Seggelke, erhielten ihr Forum, und in einer eigenen Abteilung wurden Kunst- und Künstlerfilme gezeigt. Und so wurden auf der Leinwand filmische Eindrücke über Maler, Bildhauer, Tänzer und Produktionsprozesse dem Publikum nahegebracht. Natürlich ist der Film eine eigene und autonome Kunstsparte: er hat durch seine spezifischen Ausdrucksmittel zur kulturellen Entwicklung im 20. Jahrhundert Unverwechselbares beigetragen. Aber er ist auch in der Lage, als Mittler den Zugang zu Kunstwerken zu eröffnen, neue Verständnisebenen zu schaffen und anderen Künsten zusätzliche Interessenten zu erschließen. Dabei gewinnt er nicht selten eine über diese Funktion weit hinausgehende Qualität.
1990 haben die Veranstalter von East Meets West – Films For Art, des Vorläufers dieses Festivals, ähnliche Grundgedanken aufgegriffen und ein spannendes Filmprogramm geboten. Es machte erlebbar, wie ein Medium Intentionen und Konzeptionen anderer Künste nachspürt und sie reflektiert. Film kann Bilder und Texte “weiterdenken”. Diese kreative Auseinandersetzung im Film wird zum erregenden Erlebnis für den Zuschauer.
Ich freue mich, dass die Veranstalter des 1. Film- und Videofestivals ihren Weg mutig und mit Augenmaß weitergehen. Bei der Fülle europäischer Festspiele gehört Mut dazu, ein Festival mit eigenem Profil zu gründen und fortzuführen. Dies gilt umso mehr für eine Veranstaltung, die Qualität höher stellt als Aktualität und es weder sich selbst noch dem Publikum leicht machen will. Kunst ist nun einmal schwierig, oft spröde, ja sperrig und in ihrer Neuartigkeit nicht selten befremdlich. Mit Augenmaß geplant scheinen mir diese Festwochen zu sein, weil sie sich nicht selbst die Hektik eines jährlichen Turnus aufzwingt, sondern sich mit dem dreijährigen Rhythmus Spielraum verschafft.
Begrüßenswert ist auch die Kooperation mit verschiedenen Institutionen in anderen europäischen Ländern. Dadurch bleibt das Festival kein Einzelereignis, sondern sein Programm wird ganz wie der Film selbst ein Kulturbotschafter auf Reisen. Das Festival erhält eine internationale Dimension und trägt damit dem Europa der offenen Grenzen Rechnung.
Ich spreche den Initiatoren und Mitarbeitern Dank und Anerkennung aus und wünsche den Veranstaltungen viele interessierte Besucher und gute Diskussionen.
Hans Schwier, ehemaliger Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen
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