Galerie Kulturgut zeigt „Frau in Bewegung“ –
Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst des französischen Frauenkollektivs ‚CONTEMPORA‘
Vernissage am 02.05.08 ab 17.00 Uhr
Mana, Céline G., Patricia Molins, Christine Malaurie, Yakinikou, Vischi, Vickery, Evans, Mousnier, Picollier und Bétille spiegeln – jede auf ihre Weise – unterschiedliche zeitgenössische Richtungen in Bildhauerei und Malerei wider.
Allen Künstlerinnen gemeinsam ist die Suche und das Finden eines weiblichen Weges im Leben und in der Kunst, der die Betrachter von vornherein miteinbezieht in den Entstehungsprozess.
Die unterschiedlichen Stile der Künstlerinnen ergänzen sich dabei harmonisch, so dass sich mehr als nur ein Überblick über das zeitgenössische Schaffen von Frauen ergibt.
Für die Bildhauerin Céline G. etwa ist der Schöpfungsakt an sich das Wichtigste ihrer Arbeit: „Mein künstlerischer Weg aktualisiert nicht eine bestimmte Idee, sondern idealisiert einen Akt. Ich bilde die Venus ab, wenn es nötig ist, und ich finde meinen weiblichen Ort.“
Seit 2006 hat sie sich auf die Skulptur und den rohen, unbehauenen Stein konzentriert. Sie schuf Figuren mit ausladenden Formen, die den Betrachter im Hinblick auf das Vorhandensein der alten Göttinnen und der prähistorischen Venus in unserer Welt inspirieren sollen.
Seit April 2007 teilt sie sich ein Ausstellungsatelier mit MANA, einer Kunstmalerin aus
Ribérac, wo beide andere Künstlerinnen dazu einladen, ihre Werke in ihrer Galerie auszustellen.
MANA hat einen abenteuerlichen Weg über den Tanz und viele Reisen in verschiedene afrikanische Länder hinter sich gebracht. Begonnen hatte sie in den späten 1970ern in Sarthe u.a. mit der Ölmalerei, zu welcher sie erst 1996 wieder zurückfand.
In ihren Werken kritisiert sie den modernen Materialismus und die Ausrichtung des Menschen auf den massiven Konsum diverser Medien.
Dem gegenüber stellt sie die abstrakte Kunst, für deren Richtung sie mit ihrem Schaffen steht.
Christine Malaurie, geboren in Paris, fand in ihrer Mutter – die selbst malte – eine große Förderin. Bereits 1989 stellte sie zum ersten Mal aus, in den legendären ‚Hallen‘ von Paris.
„Ich versuche, das Sichtbare und das Unsichtbare zu verbinden, das Wirkliche und das, was übereinstimmend als ‚unwirklich‘ bezeichnet wird. Aber was ist genau unwirklich?
Jeder hat seine eigene Sichtweise, und die eigene Wirklichkeit ist nicht notwendigerweise die Wirklichkeit der anderen“, sagt Malaurie über ihre Arbeit.
„Worte können nicht alles beschreiben. Das Bild hingegen hat keine Grenze und öffnet Unaussprechliches; es sendet das passende Bild der Realität an den Betrachter, und die verschiedenen Sichtweisen mischen sich zu einer einzigen.“ Ihre jetzige Arbeit mit Skulpturen bezeichnet sie als eine Paradoxie, den Kampf des Menschen mit der Materie, um Frieden zu schaffen.
Über das Werk der Metallbildhauerin Patricia Molins sagte Thierry Delbourne (Iconia Productions) bereits 2005:
„Was mich an ihrem Werk am meisten berührt, ist der unveränderbare Stand der Frau, die sich belogen weiß durch den trügerischen Schein. Sie tut alles, um Vernunft und Intelligenz zu verbinden, braucht sich nicht aus der Welt auszugrenzen, um ihre Zärtlichkeiten in metallische Formen zu übertragen – um ihre Wunden zu lecken.
Eine Frau, welche entscheidet, eine letztes Mal mit Hilfe des Kopfes die Zeichen des Lebens zu formen.“ Molins gewann bereits zahlreiche Preise für ihr Schaffen bei nationalen und internationalen Ausstellungen.
So bekam sie etwa 2007 von der „Gesellschaft der Schönen Künste“ in Perigueux die ‚Medaille für Skulptur‘ verliehen.
Yakinikou ist zwar gebürtige Französin, verbrachte ihre Jugend allerdings in Barcelona, bevor sie für ein Jahr nach Großbritannien ging. Diplomiert am Internationalen Institut für Kommunikation in Paris, war sie in Frankreich und im Ausland in verschiedensten Berufen tätig.
Dies brachte sie dazu, regelmäßig seit 1992 die Ateliers der Maler und Bildhauer auf ihren Reisen (Paris, Toulouse, Antibes, Spanien) zu besuchen, um ihre Sinne mit fremdartigen Gesten, Texturen und Düften zu füttern und daraus selbst wiederum Neues zu schaffen.
Aus diesen Erfahrungen hat sie einen künstlerischen Beruf gemacht: Nach und nach drückte sie sich mit schwarzem Salz auf Papier aus und experimentierte mit Öl auf Papier, um Mischtechniken zu entwickeln.
Desweiteren erforschte sie, wie man Ölbilder und (Gips-)Platten mit Marmorpuder verbinden kann, und arbeitet heutzutage hauptsächlich mit Öl auf Leinwand.
Die Ausstellung ist noch bis Juni in der Galerie Kulturgut zu sehen.